LH Doskozil: Das Burgenland soll wieder eine Molkerei bekommen 

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Foto: Landesmedienservice Burgenland
19 Feb 21:00 2024 von Redaktion International Print This Article

„Burgenland-Molkerei“ soll heimischen Milchbauern mehr Marktsicherheit und Bio-Anreize bringen und ökologischen Fußabdruck reduzieren 

Derzeit sind burgenländische Milchbauern für den Absatz oder die Weiterverarbeitung ihrer Produkte auf Molkereien in der Steiermark beziehungsweise in Niederösterreich angewiesen. Dort findet die Verarbeitung der Rohmilch statt, die dann wieder als Bio-Milch oder Verarbeitungsware ins Burgenland zurückkommt. Das soll sich, wenn es nach LH Hans Peter Doskozil geht, ändern: Der Landeshauptmann arbeitet aktuell mit Experten an einem Modell für eine eigenständige Bio-Molkerei im Burgenland. „Es gibt seit über 15 Jahren keine Molkerei im Burgenland. Das ist auch ein Nachteil für die heimischen Bio-Milchviehbetriebe, den wir jetzt kompensieren wollen. Einerseits soll die Schaffung einer Landesmolkerei fixe Absatzmöglichkeiten und Preisstabilität für unsere Erzeuger gewährleisten, damit verbunden wird auch der Weiterbestand dieser Bio-Betriebe langfristig abgesichert. Andererseits wollen wir damit auch konventionell produzierende Milchviehbetriebe zum Umstieg auf Bio animieren. Zusätzlich können lange Transportwege vermieden werden, damit leistet das Modell einen wichtigen Beitrag zur CO2 Vermeidung. Das wäre eine Win-Win-Situation für die heimische Landwirtschaft und die Bio-Ziele des Landes", sagt LH Doskozil. Damit greift ausgerechnet ein sozialdemokratischer Landeshauptmann eine „Baustelle" der Agrarpolitik an, die seit Jahrzehnten unbeantwortet blieb: Das Burgenland soll wieder ein eigenständiges Standbein auf dem Molkerei-Sektor bekommen.

Die „Burgenland-Molkerei“ soll in einem ersten Schritt die Verarbeitung von rund 500.000 Kilo Rohmilch für den Bedarf in den landeseigenen und landesnahen Küchen abdecken. Konkret sind dafür zwei Standorte geplant: Im Mittelburgenland soll in Kooperation mit Milchbauern eine Bio-Molkerei entstehen, in der Landwirtschaftlichen Fachschule Güssing soll die Milch weiterverarbeitet werden - mit einem besonderen Schwerpunkt auf einer Schaukäserei.

Während die Bundesregierung im aktuellen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft Biobauern finanziell deutlich schlechter stellt, sei im Burgenland die Aufwertung und Absicherung der Landwirtschaft, insbesondere der Bio-Landwirtschaft, ein wichtiges politisches Ziel, das auch im burgenländischen Regierungsprogramm verankert sei, so der Landeshauptmann: „Es geht uns darum, der Landwirtschaft Zukunftsperspektiven zu geben und auch die nötige Wertschätzung zu vermitteln. Dabei soll niemand zurückgelassen werden.“ So sei mit der Gründung einer eigenen Bio-Genossenschaft ein Meilenstein bei der Vermarktung heimischer Bio-Produkte gelungen. Auch die langfristige finanzielle Absicherung der Landwirtschaftskammer sei ein wichtiger Beitrag gewesen, betont LH Doskozil abschließend. Nun kümmere man sich im Burgenland gezielt um den Bio-Milch-Sektor: Das Konzept wird derzeit finalisiert, die Präsentation aller Details erfolgt noch im Frühjahr.


Quelle: Land Burgenland



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